Seminar – Aristide Maillol
„Liebespoesie in Stein und Bronze –
der Zauberer der reinen Formen“

„Wenn ich an Russland denke, dann denke ich an das, was ich bei Turgenjew gelesen habe.“
Herbert Wells

Beeinflusste nachhaltig die europäische Plastik
Formensprache – „Natur als reine Form“

„Maillol ist ein Bildhauer, der so groß ist, wie die größten überhaupt. Maillol hat die Begabung zur Bildhauerei. Das Bewundernswerte an Maillol, das Ewige, wie ich sagen könnte, ist die Reinheit, die Klarheit und die Einfachheit sowohl in seiner Arbeit wie in seinem Denken.“Octave Mirbeau in der Zeitschrift „La Revue“ 

„In der Natur sehe ich kein Modelé, ich sehe nur Formen, Formen, die ich so mit meinen beiden Händen greifen kann. Was ich wiedergeben will, das sind die schönen Formen, die ich sehe.“Aristide Maillol

„Die Plastik ist restlos schön, weil sie keine Neugier wecken will. Ich kenne sonst keine Skulptur, die so absolut schön ist wie diese, so absolut rein, so absolut ein Meisterwerk.“Auguste Rodin

Wichtigster Mäzen: Harry Graf Kessler
Monumentale Frauenfiguren

Aristide Maillol lernt seinen wichtigsten Mäzen und Förderer – Harry Graf Kessler kennen, für den er einige seiner Hauptwerke ausführte. Der bodenständige Künstler Aristide Maillol und elegante weltläufige Adlige Harry Graf Kessler bildeten ein ungewöhnliches, aber höchst effektives und starkes Freundespaar. Zusammen reisten beide nach Deutschland, vor allem nach Weimar und Berlin.

Mit voluminösen und sinnlichen weiblichen Figuren, mit „wunderbarer Arabeske der Linien und deren knapper Zusammenfassung“ meisterte Maillol eine plastische „Liebespoesie“.

„Meister der Masse, der runden Fülle körperlichen Blühens, das ans Licht strebt.“

„Maillol scheint mir genial zu sein, da er mit natürlicher Begabung subjektiv ganz selbständig schafft. Stets sind seine Körper in vollendeter Ruhe, kein erregter Muskel wie bei Rodin stört die klare, gewölbte Fläche. Er hält alles zurück, was das vollendete Ebenmaß stören könnte.“Harry Graf Kessler

Dina Vierny – die göttliche Nymphe aus Bessarabien
Russische Blume als wichtigste Inspirationsquelle

Im Alter von nur 15 Jahren wurde Dina Muse und Model von Aristide Maillol und hat ihn bis zu seinem Tode inspiriert. Die Russin erfüllte fast schon aufgegebener Traum vom bereits 72-jährigen Künstler – sie war nicht zu groß, hatte runde, feste Formen, war blutjung, reizend naiv, aber auch intelligent.

Circa zehn Jahre lang stand Dina Modell für Maillol und gründete ein privates Maillol-Museum, das zum größten Teil Maillols eigenen Werken gewidmet ist, wie viele Statuen und Skulpturen, Zeichnungen und Pastelle.

Dina machte Maillol mit der damaligen russischen Avantgarde-Kunst bekannt, die ebenfalls in der „Fondation Dina Vierny“ ausgestellt ist.

Dina Vierny eröffnete eine Kunstgalerie „Dina Vierny“ in Paris, die sie mit einer Maillol-Ausstellung eröffnete arbeitete dort als Kunsthändlerin.

Auguste Rodin über Aristide Maillol

„Maillol ist den größten Bildhauern an die Seite zu stellen. Sehen Sie, in dieser kleinen Bronze gibt es etwas, das den Werken der alten Meister gleichkommt, und an dem sich die jungen Anfänger ein Beispiel nehmen können. Ich bin glücklich, daß ich das gesehen habe. Wenn das Wort Genie, das heute so unangemessen vielen Leuten zuerkannt wird, überhaupt noch einen Sinn hat: Hier ist es angebracht. Ja, Maillol verkörpert in sich das Genie der Skulptur. Man muß schon böswillig oder sehr unwissend sein, um das nicht zu erkennen! Welche Sicherheit des Geschmacks! Welche im Einfachen zutage tretende Lebensweisheit! Ein flüchtig Vorübergehender bleibt niemals davor stehen, weil er vor dem, was einfach ist, nicht stehen bleibt. Er glaubt, die Kunst muß etwa Kompliziertes und Unverständliches sein. Er bleibt nur vor dem stehen, was mit unlauteren Mitteln seine Neugier erregt. Und genau das, was es an Maillols Kunst Bewundernswertes, ich möchte sagen Ewiges gibt, das ist die Reinheit, die Klarheit, die Durchsichtigkeit im Handwerklichen und im Gedanken. In keinem seiner Werke findet sich irgend etwas, das die Neugier des Vorübergehenden erregen könnte.“