Seminar – Ernst Heinrich Barlach
Sommerreise nach südlichen Russland –
auf der Suche nach eigenem Kunststil

„Wenn ich an Russland denke, dann denke ich an das, was ich bei Turgenjew gelesen habe.“
Herbert Wells

Der bedeutende künstlerische Neubeginn

Im Jahr 1906 unternahm Barlach mit 36 Jahren nach einer schweren Identitäts- und Lebenskrise eine Reise nach Russland.

Die die Eindrücke des russischen Bauerntums und der Volkskunst haben seine Kunst und Skulpturen nach dieser Reise nachhaltig beeinflusst.

Die Erlebnisse und Wahrnehmungen, die Bilder der einfachen Menschen, denen er in Russland begegnete, bewirken bei Barlach die Vereinfachung, die Reduzierung der menschlichen Figur auf ihre Grundformen.

Damit hatte Barlach seine unverwechselbare künstlerische Sprache gefunden, zunächst in der Zeichnung, bald darauf auch in der Plastik und Figuren.

„… brausende Überschwenglichkeit im Auffassen“

„Übrigens war ich jetzt einige Monate im südlichen Rußland, habe da unendliche Anregung, sagen wir gleich: Offenbarung empfangen… Hoffentlich gelingt es mir, in Zeichnungen und Plastik zu gestalten . . .“

Ernst Barlach „Russisches Tagebuch“

Die Plastik „Russische Liebespaar“ hat August Macke 1910 erworben.

„Talent allein ist ein rohes Stück Metall; der Fleiß prägt es erst und bestimmt seinen wahren Wert.“Ernst Barlach