Seminar – Robert Delaunay
„Der französische Maler der Avantgarde –
einer der bedeutendsten Wegbereiter
der Abstrakten Kunst“

„Wenn ich an Russland denke, dann denke ich an das, was ich bei Turgenjew gelesen habe.“
Herbert Wells

Einer der einflussreichsten Avantgardisten in Paris –
Der „Blaue Reiter“ – Formensprache und Kubismus

Nachdem Robert Delaunay zum ersten Mal die kubistischen Gemälde von Pablo Picasso sah, wandte er sich dem Kubismus zu. Zusammen mit seiner Frau Sonja gilt er als einer der Hauptvertreter und Theoretiker des Orphismus – einer Form der abstrakten Kunst, die sich aus dem Kubismus ableitete.

Über die russische Malerin Elisabeth Epstein lernte Robert Delaunay den russischen Maler Wassily Kandinsky kennen, der damals in München lebte. Kurz danach kam der Kontakt mit dem Münchner Künstlerkreis zustande und Robert wurde leidenschaftlicher Verfechter und Vertreter der abstrakten Kunst.

Auf Einladung Kandinskys nahm Robert Delaunay an einer Ausstellung der Künstlergruppe „Blauer Reiter“ teil – kurz danach schloss er sich dem „Blauen Reiter“ als Mitglied an.

Sonia Delaunay-Terk aus Russland –
Künstlerin, Kunsthandwerkerin und Designerin

Sonia Delaunay-Terk war selbst bereits eine etablierte Künstlerin, als sie Robert Delaunay vorgestellt wurde – von da an beeinflussten und inspirierten die sich einander und näherten sich gemeinsam der Abstraktion an.

Genau wie Alexej von Jawlensky, verstanden Robert und Sonja die Farbe als Ausdrucksmittel und lehnten zunehmend die Wiedergabe realistischer und gesehener Dinge ab.

Stoffe und Muster, Design und Farben waren für sie kein Gegensatz zur reinen Kunst. Mode wurde zu einer der wichtigsten Kunstformen – Sonia hat für den Impresario des „Ballets Russes“ Sergej Diagilew Kostüme entworfen und konnte mit ihren extravaganten Roben glänzen.

Ihre eigene künstlerische Karriere verfolgte Sonja als erfolgreiche Modedesignerin weiter – sie eröffnete ihr eigenes Modestudio und hat die die Wirkung von Farben und den abstrakten Stil auf Kostüm- und Textildesgin angewendet.

„Laboratorium der Moderne – die Stimme des Lichts“ –
Tanz der Farben – Die Farbe im Licht und in der Kunst

Robert untersuchte den Einsatz von Farbe in der Darstellung von Bewegung und befasste sich mit der Frage wie er sich selbst, als zentrale Figur innerhalb dieser Entwicklung, in dieser dynamischen, neuen und modernen Welt positionierte.

„Farbe ist die Haut der Welt“ – die Farbe in all ihrer Leuchtkraft verband die beiden!

Mit ihren gewagten Mischungen von Farben und Texturen, Formen und Abstraktion wurde das Ehepaar Delaunay zu „Reformern des guten Geschmacks“ und verursachten einige Sensationen in Paris.

In der Wohnung der Delaunays trafen sich immer sonntags Künstler und Intellektuelle. Ihre vier Wände wurden zu einem großzügigen Salon, zu einer ersten Kunstgalerie der Abstraktion und einer Experimentierfläche, wo Sonja verschiedene Kontrastfarben zu Wänden, Einrichtungsgegenständen und Kleidungsstücken ausprobierte.

„Wie in der geschriebenen Dichtung ist es nicht das Aneinanderfügen von Worten, das zählt. Das Geheimnis des künstlerischen Schaffens bringt eine Gemütsbewegung hervor oder nicht. Ebenso bei den Farben: Die Poesie, das Geheimnis eines Innenlebens wird frei, strahlt aus und teilt sich mit. Von da an kann eine neue gestalterische Sprache frei geschaffen werden.“Sonia Delaunay, 1966