Seminar – Louis Hector Berlioz
Ein unverbesserlicher Romantiker – eine der ungewöhnlichsten Musikerbegabungen

„Wenn ich an Russland denke, dann denke ich an das, was ich bei Turgenjew gelesen habe.“
Herbert Wells

„Symphonie fantastique“ – Neue Impulse in der Musik
Das Verhältnis zur russischen Zarendynastie

Das teils autobiografisches Drama über eine unerfüllte Liebe, die in einen Rausch mit schaurigen Träumen mündete, wurde dem russischen Zaren Nikolaus I. gewidmet.

„Symphonie fantastique“ – die hochdramatischen Episoden aus dem Leben von Berlioz, der sich aus Liebeskummer mit Opium vergiftet und dabei einen Horrortrip durchlebt.

Unkonventionell und revolutionär –
Entdeckung des modernen Orchesterklangs

Die Klangmischungen- und Farben, die Berlioz für diese Symphonie erfand, haben bis heute ihre Magie nicht verloren. Die Aufführung wurde ein voller Erfolg – Berlioz war überglücklich.

Michael Glinka – triumphaler Empfang in Russland

Michael Glinka hat Berlioz ermutigt eine Konzertreise nach Russland zu unternehmen.

1847 besuchte Berlioz zu ersten Mal Russland, der zweite Besuch fand 1867 statt.

In Sankt Petersburg wurde er führenden Persönlichkeiten des Musik-Lebens vorgestellt.

Berlioz war begeistert, mit dem „erstklassigen“ Orchester des St. Petersburger Konservatoriums musizieren zu können.

Viele russische Komponisten wie Nikolai Rimski-Korsakow haben sich von Berlioz inspirieren lassen.

Um die verschiedenen Melodien des großen Geläuts mit eigenen Ohren hören zu können, reiste Berlioz nach Rostow – Rostower Glöckner waren weltberühmten.

Große Musik und Klangfarbe – Dirigent und Komponist

«Der Freund, der mir tags vor meiner Abreise, die Empfehlung gegeben hatte, war H. de Balzac, der, kurz vorher, selbst die Reise nach Russland gemacht hatte. Als er hörte, dass ich nach St. Petersburg ginge, um dort Konzerte zu geben, sagte er ganz ernsthaft zu mir: »Sie werden mit hundertfünfzigtausend Franken zurückkommen; ich kenne das Land; Sie können nicht weniger mitbringen.“

„Ich belächelte eine solche Schätzung der künftigen Ergebnisse meiner Reise, gab mir jedoch den Anschein, als zweifle ich nicht an ihrer Richtigkeit. Bald wird man sehen, das, wenn auch meine Konzerte zu Petersburg und Moskau mehr eintrugen, als ich gehofft, ich dennoch aus Russland viel weniger mitbringen konnte, als die von Balzac prophezeiten hundertfünfzigtausend Franken.“

Hector Berlioz

Beide Besuche nach Russland waren recht profitabel und brachten Berlioz die einzigen Triumphe seines Lebens: In Moskau und Petersburg konnte er fast alle seine Werke mit Gewinn aufführen.

„Kein Komponist ist in seinem Heimatland so unbekannt wie Hector Berlioz“Romain Rolland