Seminar – Alfred Nobel
Privatunterricht in Russland –
„Der Pazifist und sein Vermächtnis“

„Wenn ich an Russland denke, dann denke ich an das, was ich bei Turgenjew gelesen habe.“
Herbert Wells

Der Stifter des Nobelpreises

Mit neun Jahren zog Alfred Nobel mit seiner Familie nach Russland, wo sein Vater bald eine starke und angesehene Stellung als Erfinder und Industrieller errang – seine Kindheit verbringt er in Sankt Petersburg. Dank des Wohlstands des Vaters hat Alfred und seine Brüder in St. Petersburg eine internationale Erziehung durch Hauslehrer und einen erstklassigen Privatunterricht sowohl in den naturwissenschaftlichen Fächern als auch in Literatur und in verschiedenen Sprachen erhalten.

Nach der Ausbildung arbeitete Nobel als Chemiker bei seinem Vater in St. Petersburg. Alfred Nobels Karriere entwickelte sich explosionsartig, als er 1866 in der Nähe von Hamburg das „Dynamit oder Nobels Sicherheits-Pulver“ erfand.

„… der im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet und am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt hat, für die Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere sowie für die Bildung und Verbreitung von Friedenskongressen…“ – seit 1901 – jedes Jahr am Todestag Alfred Nobels – werden die Preise für Chemie, Physik, Medizin und Literatur in Stockholm verliehen und der Friedensnobelpreis in Oslo.

 Pionierin der Friedensbewegung –
„Die Waffen nieder!“ 

Bertha Sophia Felicita Freifrau von Suttner, geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau, wurde 1905 als erste Frau mit dem seit 1901 vergebenen Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

„Der Mut dieser Frau ist zu bewundern, die allem Spott und Gelächter zum Trotz ihr Ideal des Weltfriedens aufrecht erhält und verficht in einer Zeit, die wie ein wahrer Hohn auf den Frieden erscheint“„Leipziger Tagblatt“, 1904

Roman „Die Waffen nieder!“ beeinflusste die Entstehung der Friedensbewegung in Russland. Sie unterhielt Kontakte zu mehr als 50 Vertretern der geistigen und politischen Elite Russlands und förderte die Verbreitung der in Russland verbotenen Werke von Lew Tolstoj in Westeuropa.

„Ich schätze Ihr Werk sehr und denke, dass die Publikation Ihres Romans ein glückliches Vorzeichen ist. Die Abschaffung der Sklaverei wurde durch das berühmte Buch einer Frau, Mme. Beecher-Stowe, vorbereitet; Gott gebe es, dass die Abschaffung des Krieges durch das Ihre bewirkt wird!“Graf Lew Tolstoj in einem Brief vom 22. 10. 1891

„„Vielleicht werden meine Fabriken dem Krieg schneller ein Ende setzen als deine Friedenskongresse: An dem Tage nämlich, an dem zwei Armeen in der Lage sein werden, sich gegenseitig in Sekundenschnelle zu vernichten, werden wohl alle zivilisierten Nationen vor einem Krieg zurückschrecken und ihre Truppen nach Hause schicken.“Alfred Nobel an die Friedensaktivistin Bertha von Suttner über das Prinzip der Abschreckung