Russische Spuren in Deutschland –
die kulturgeschichtliche Zeitreise

„Begib dich einmal im Jahr an einen Ort, an dem du noch nie gewesen bist.“
Dalai Lama

Russische Seele und deutsches Gemüt
„Das andere Russland“ – die Spurensuche in der deutschen Geschichte

Die bewegte deutsch-russische Geschichte hat auch in Deutschland in vielen Städten ihre Spuren hinterlassen, die deutlich machen, wie nah sich beide Länder immer waren.

Bezaubernde und noble Kurorte haben im 19. Jahrhundert alle angezogen, die Rang und Namen hatten – die Zarenfamilien, Dichter, Mahler und Gelehrten aus dem Russischen Zarenreich. Führungen und Tagesausflüge in den Städten in Deutschland, wo sich die russischen wohl gefühlt oder gelitten haben.

By derbrauni – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46665009

Russische Orte in Deutschland
Kultur und Gesellschaft, Geschichte und Gegenwart

„Ich kann die Russen im Ausland nicht begreifen. Wenn es hier auch wirklich einen wunderbaren Himmel und wie zum Beispiel in Florenz, buchstäblich unerhörte und unglaubliche Wunder der Kunst gibt, so fehlen hier manche Vorzüge, die ich sogar in Sibirien, als ich das Zuchthaus verließ wahrnahm; ich meine in erster Linie die Heimat und die Russen, ohne die ich nicht leben kann.“Fedor Dostojewski in Florenz 6. Februar 1869

Führungen und Tagesausflüge – Auf den Spuren von…

Von Altera levatur – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57400104

Darmstadt

„Deutsche Prinzessinnen und russische Zaren“ – eine große Vergangenheit

Baden Baden

„Baden Baden ist in der Tat ein ein genehmer Ort“Iwan Turgenjew

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Bad Homburg

„Hier könne man leben – wenn nur nicht das verdammte Roulette wäre!“Fedor Dostojewski

Bad Ems

„Die Langeweile plagt, zermürbt mich, in diesem elenden Nest. Was für ein Publikum was für Visagen! Was für hundsgemeine Deutsche! Ein schweinischer, gemeiner Ort, einen gemeineren findet man nicht auf der Welt!“ – „… und überhaupt gelte ich unter gewissen deutschen Kurgästen als der gallige Russe.“Fedor Dostojewski

Von Tadam – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3490556

Bad Nauheim

Das Wohlwollen des russischen Zarenfamilie gegenüber der Kirche in Bad Nauheim war groß: Die beiden geborenen Prinzessinnen von Hessen und bei Rhein, Zarin Alexandra Feodorowna und ihre Schwester Großfürstin Elisabeth Feodorowna übernahmen die Schirmherrschaft über die Kirche. Ein besonderer Höhepunkt war im August 1910, als die Zarenfamilie während ihres Aufenthaltes auf der benachbarten Burg Friedberg mehrmals am Gottesdienst teilnahm.

Von AK-Bino – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=100392458

Bad Kreuznach

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Bad Kreuznach zur internationalen Kur- und Badestadt.

Der Beginn eines stetigen Aufschwungs der Kur begann mit dem Bau des ersten Kurhauses – hier flanierten Aristokraten und gut betuchte Gäste aus ganz Europa – vor allem aus Russland.

By © Heinrich Stürzl / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=116107484

Marburg

„Ein junger Mann von ausgezeichneten Fähigkeiten, Michail Lomonossow, besuchte seit seiner Ankunft in Marburg fleißig meine Vorlesungen in Mathematik und Philosophie und besonders in Physik und war bestrebt, sich ein fundiertes Wissen anzueignen…“ – Marburger Professor Christian Freiherr von Wolff

Авторство: Miholz. Farbkorrektur von de:Bild:Heidelberg.jpg by Godewind 18:13, 1 January 2006 (UTC), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=489975

Heidelberg

„Sehnsucht nach Weltkultur“ – Heidelberger Zyklus von Ossip Mandelstam und deutsche Echos in seinem Werk

By Taxiarchos228 – Own work, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22549805

Badenweiler

„Badenweiler ist ein sehr origineller Kurort, aber worin seine Originalität besteht, ist mir noch nicht klar geworden.“ – Anton Tschechow

By H.Helmlechner – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=91287993

Freiburg

Die Wiege ihrer Seele – „In mir sind viele Seelen. Doch meine Hauptseele ist eine deutsche“Marina Zwetajewa

Авторство: A.Savin. Собственная работа, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34075813

Berlin

„Berlin ist immer noch keine Hauptstadt; zumindest gibt es in der Stadt keine Spur von hauptstädtischem Leben, obwohl man, nachdem man dort gewesen ist, das Gefühl hat, in einem der Zentren oder Brennpunkte der europäischen Bewegung zu sein.“Iwan Turgenjew

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Leipzig

„Also verbrachte ich in Berlin zwei schreckliche Tage und begab mich nach Leipzig. Die erste Probe im Gewandhaus, in dem ich meine Suite dirigieren sollte, verlief gut. Das Orchester ist erstklassig, die Mitglieder begrüßten mich sehr herzlich. Das Leipziger Publikum war mir als sehr kühl und zurückhaltend geschildert worden und als Russe fürchtete ich bereits die größten Unannehmlichkeiten. Ich wurde auch mit eisiger Kälte empfangen – aber schon nach dem ersten Satz brach ein begeisterter Beifall aus und so ging es weiter bis zum Schluss. Das war ein wirklich großer Erfolg, obwohl man ihn mit den stürmischen Ovationen der Russen nicht vergleichen kann“Peter Tschaikowski

By Bybbisch94-Christian Gebhardt – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=43611199

Dresden

„Warum bin ich in Dresden, gerade in Dresden, und nicht irgendwo an einem anderen Ort, und wofür musste ich anderswo alles aufgeben, um hierherzukommen? Die Antwort lag auf der Hand (Gesundheit, Schulden usw.), dennoch war es schlimm, klar und deutlich zu empfinden, dass es nun einerlei ist, wo ich lebe, in Dresden oder anderswo, überall ist fremdes Land, überall bin ich ein losgetrenntes Glied.“Fedor Dostojewski

Von Rolf Kranz – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=136774135

Weimar

Maria Pawlowna Romanowa – russische Zarentochter am Weimarer Hof – „Die Weimarer Kirche der heiligen Maria Magdalena ist eine kleine Insel der Orthodoxie auf deutschem Boden.“ – Vorsteher Erzpriester A. Melnik

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München

„So ging ich nach München, dessen Schulen damals in Russland hoch geschätzt wurden. Zwei Jahre besuchte ich die berühmte Ažbè-Schule. Danach wollte ich die Zeichenklassen der Münchener Akademie versuchen, fiel aber bei der Prüfung durch“Wassily Kandinsky

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Köln

Von Moskwa an den Rhein – »Toleranz, Moral, Menschlichkeit – die Ideale und Träume der deutschen und russischen Aufklärer sind keine wirklichkeitsfremden Utopien. Sie sind Wegweiser für unsere Gegenwart und Zukunft.«Lew Kopelew

By Nadi2018 – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=77541800

Frankfurt

„Es war im Sommer 1840. Sanin war eben zweiundzwanzig Jahre alt und befand sich in Frankfurt am Main auf seiner Rückkehr aus Italien nach Russland. Er besuchte das Haus von Goethe, von dessen Werken er bloß die „Leiden des Werther“ gelesen, er spazierte an den Ufern des Main, langweilte sich, wie es einem anständigen Reisenden geziemt…“Iwan Turgenjew, „Frühlingsfluten“

By Hermann Luyken – Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19491832

Wiesbaden

„… und bald wird sie als heller Stern am Horizont des Christentum aufsteigen“Nikolai Gogol über die Russisch-Orthodoxe Kirche in Wiesbaden

Von Kandschwar – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38913671

Mainz

„Unter den vielen Blautönen, die im Lauf der Jahrhunderte und der letzten Jahrzehnte in Glas entwickelt worden sind, hat es diesen Blauton zuvor noch in keinem anderen Chagall-Fenster der Welt gegeben. Er musste eigens für dieses Fenster in der Glashütte neu entwickelt werden, weil der Entwurf das verlangte.“ – Klaus Mayer, Pfarrer der katholischen Sankt-Stephan-Kirche

Regensburg

Das russischsprachige Regensburg nahm seine Anfänge schon 1945, als ehemalige Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Flüchtlinge und andere Russischsprachige sich hier niederließen, anstatt in Sowjetunion von Stalin zurück kehren zu müssen.

By EdgarJa from Stuttgart, Deutschland – Russische Kirche, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=100001910

Stuttgart

Katharina Pawlowna Romanowa, Großfürstin von Russland – Gemahlin von Kronprinz Wilhelm, dem künftigen König von Württemberg kommt 1816 nach Stuttgart – „Sie hat hart gearbeitet und mit dazu beigetragen, dass Württemberg nach der guten Ernte des Jahres 1817 schneller aus dem wirtschaftlichen und sozialen Tief herauskommen konnte. Sie hat mit dem Wohltätigkeitsverein ein Beispiel geschaffen, wie sozialer Not auch in schwierigen Situationen vorgebeugt werden kann.“ – Detlef Jena

http://Von Dirtsc – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28442118

Hamburg

„… heute hatte ich eine Unterredung mit den Leitern des Berliner Philharmonischen Orchesters. Mein Konzert findet auch dort statt. Danach fahre ich nach Hamburg – auch dort werde ich ein Konzert geben. Ich erlebe unzählige Empfänge, ungeheure Anzahl neuer Bekanntschaften, Besuche, Gäste. Ich bin unendlich müde…“ – Peter Tschaikowski

Von Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Elian als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben). – Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird angenommen, dass es sich um ein eigenes Werk handelt (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=534271

Murnau

Das „Russenhaus“  – „Es ist ein Glück, so einen Schlupfwinkel zu besitzen“Wassily Kandinksy an Gabriele Münter

By Витольд Муратов – Self-photographed, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10641722

Bad Kissingen

„Fahren Sie nach Kissingen“, begann der Doktor, „verleben Sie dort den Juni und Juli. Trinken Sie aus den dortigen Brunnen!“Iwan Gontscharow, „Oblomow“

http://Von Doris Antony, Berlin – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6915594

Potsdam

„Es ist Meine Absicht, als ein bleibendes Denkmal der Erinnerung an die Bande der Freundschaft zwischen Mir und des Hochseeligen Kaisers Alexander von Rußlands Majestät, bei Potsdam eine Colonie zu gründen, welche ich mit den, von Seiner Majestät mir überlassenen Russischen Sängern als Colonisten besetzen und Alexandrowka benennen will.“Friedrich Wilhelm III.

By Klugschnacker – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26543821

Wernigerode

„Baron Münchhausen“ – Die Dreharbeiten für die russische Märchen-Verfilmung fanden in der DDR, im „authentisch“ aussehenden Wernigerode statt. Für die sowjetische Filmgesellschaft war es viel leichter, dort die Dreharbeiten zu organisieren, als in Bodenwerder – dem Heimatort von Münchhausen in der BRD.