Vortrag – „Bernstein
Tränen der Götter”
„Nichts bildet so sehr wie Reisen.“
Emile Zola
Es klingt wie ein modernes Märchen – das achte Weltwunder ist zurück!
Bild Kremlin.ru, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Die Herkunft der Bernsteine in der prähistorischen Zeit war völlig unbekannt – daher zerbrachen sich Menschen den Kopf, woher sie kamen. Diese Wundersteine haben immer eine Spur von Übernatürlichem gehabt.
Nicht umsonst nannten auch die alten Germanen den Bernstein früher “Tränen der Götter” und später – das „Gold des Nordens“.
Die altdeutsche Bezeichnung Börnstein leitet sich vom mittelniederdeutschen börnen (brennen) ab und ist auf die auffällige Brennbarkeit dieses „Steins“ zurückzuführen.
Die Griechen gaben dem Bernstein den Namen „elektron“, was eine weitere Eigenschaft beschreibt: glatter, trockener Bernstein lässt sich durch Reibungshitze elektrostatisch aufladen.
Bild Reshinna, CC BY-SA 4.0, Ausschnitt via Wikimedia Commons
In seinen verschiedenen Farben und Größen galt der Bernstein in allen bedeutenden Dynastien und zu allen Zeiten als Zeichen von Luxus und Macht.
Bereits im Mittelalter zog sich die über 4.000 km lange Handelsroute des Bernsteines – die Bernsteinstraße – vom Norden über die Alpen nach Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland und über das Mittelmeer bis nach Ägypten und in den Iran.
Im 18. Jahrhundert ließ der preußische König Friedrich I. das berühmteste Kunstobjekt aus Bernstein – „die Bernsteintapete“ – für sein Charlottenburger Schloss in Berlin anfertigen. 1712 entstand ein prachtvolles Zimmer mit einer kompletten Wandvertäfelung aus echtem Bernstein – und damit beginnt die spannende Geschichte des achten Weltwunders – des legendären „Bernsteinzimmers“…
„Wie wir von Pawlowsk zurückfuhren, mußten wir durch Zarskoje Selo. Da war ein Zimmer, beinahe so groß wie der neue Saal, der bei uns gemacht wird, von lauter Bernstein die Wände, deren Wert gar nicht zu berechnen ist“ – Kammerzofe der Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach
„Das Auge, nicht gewohnt, Bernstein in einer solchen Menge zu erblicken, ist ergriffen und geblendet vom Reichtum und von der Wärme der Farbtöne.“ – Theophile Gautier
„… ein wahres Wunder“ – Baron von Fölkersam