Seminar – Romain Rolland
„Alle Menschen sind meine Freunde!“
„Wenn ich an Russland denke, dann denke ich an das, was ich bei Turgenjew gelesen habe.“
Herbert Wells
Romain Rolland sympathisierte seit der Machtergreifung der Bolschewiki in Russland zuerst mit dem Kommunismus und war auch ein Anhänger der kommunistischen Partei Frankreichs.
Aus diesem Grund reiste er trotz angegriffener Gesundheit 1935 auf Einladung von Maxim Gorki nach Moskau wo er als Repräsentant der französischen Intellektuellen empfangen wurde.
Später ging er wegen der Moskauer Schauprozesse während des Großen Terrors auf Distanz zum sowjetischen System und brach endgültig mit der Sowjetunion.
Trotzdem war er großerein Bewunderer der russischen Kultur und Literatur und ein Freund von Leo Tolstoi.
Seine Frau – Maria Koudachewa – war eine russische Malerin und Illustratorin, die seine Werke illustrierte, ihm bei der Übersetzung russischer Literatur half und bereitete eine russische Ausgabe seiner Werke vor.
„Romain Rolland ist der Tolstoï Frankreichs“ – Maksim Gorkij
„Das Licht, das mit Tolstoi erlosch, war für unsere Generation das klarste, das unsere Jugend erhellte. In der schwerumschatteten Dämmerung zu Ende des 19. Jahrhunderts war er der trostbringende Stern, dessen Anblick unsere Seelen anzog und ihnen Frieden gab. Aus dem Kreis derer, für die Tolstoi weit mehr war als ein verehrter Dichter, für die er der beste — und für viele der einzige wirkliche — Freund in der ganzen europäischen Kunstwelt war, möchte ich diesem geheiligten Andenken meinen Zoll der Dankbarkeit und Liebe entrichten.
Die Tage, da ich seine Werke kennenlernte, werden nie aus meinem Gedächtnis schwinden. Es war 1886. Nach einigen Jahren stillen Keimens brachen die wunderbaren Blüten russischer Kunst aus dem Boden Frankreichs hervor. Die Übersetzungen Tolstois und Dostojewskis erschienen mit fieberhafter Hast gleichzeitig in allen Verlagshäusern. Von 1885-1887 wurden in Paris „Krieg und Frieden”, „Anna Karenina”, „Kindheit und Knabenalter”, „Polikuschka”, „Der Tod des Iwan Iljitsch”, „Geschichten aus dem Kaukasus” und die „Volkserzählungen” veröffentlicht. Innerhalb einiger Monate, einiger Wochen, breitete sich vor unseren Augen das Werk eines ganzen großen Lebens aus, in dem sich ein Volk, eine neue Welt spiegelte.“
„Das schlimmste Übel, an dem die Welt leidet, ist nicht die Stärke des Bösen, sondern die Schwäche des Besseren.“ – Romain Rollan