Weltflucht und Moderne – Oskar Zwintscher in der Kunst um 1900 – Führungen im Museum Wiesbaden 03.03.23 – 23.07.23
„Ich habe endlich Ihr Selbstporträt gesehen. Das muss ich Ihnen auf alle Fälle sagen, dass es mir einen großen, großen Eindruck gemacht hat. Das ist ein wundervolles Bild. So fein in den Kontrasten, so intim und doch fast dekorativ. Es ist mir das Liebste, was ich bisher von Ihnen gesehen habe.“
Rainer Maria Rilke an Oskar Zwintscher, 18.05.1902
Zwintscher war ein sehr sorgfältiger, geradezu pedantischer Maler und ein prinzipieller Gegner des Impressionismus. Ein Zeitgenosse beschrieb ihn als „einen guten Sachsen und echten Sohn der mitteldeutschen Ebene, aber auch etwas geschäftsfremd und versponnen.“.
Seine Bilder stehen in der malerischen Tradition eines Lucas Cranach oder Hans Holbein, weisen aber auch durch Jugendstil, Symbolismus und einen späten Stilwechsel zum Expressionismus darüber hinaus. Gustav Klimt, Ferdinand Hodler, Ludwig Richter, Moritz von Schwind und Arnold Böcklin haben den jungen Künstler beeinflusst. Mit dem Künstler Sascha Schneider verband ihn eine enge Freundschaft.