Vortrag
„Wein- und Sektkultur in Russland
Mit allen Sinnen“

„Nichts bildet so sehr wie Reisen.“
Emile Zola

Ein aufstrebender Markt in der Produktion und dem Konsum von Wein und Sekt

„Wir haben alles, um Wein zu unserem wichtigsten Exportgut zu machen“. 

Sven Teschke, Büdingen, Attribution, via Wikimedia Commons

Vom Wodka zum Wein und Sekt

Die Weinbautradition in den ehemaligen Sowjetrepubliken – Georgien und Moldawien – reicht Hunderte Jahre zurück. Heute gibt es im größten Land der Welt ca. 70 000 Hektar Rebfläche mit einer Unzahl an regionalen Rebsorten. Das Zentrum des Weinbaus liegt im Nordkaukasus, wo auch die meisten Rebflächen liegen.

Russischer Wein und Sekt – eine lange Geschichte voller Höhen und Tiefen.

Wilde Weinreben wuchsen schon vor Jahrtausenden rund um das Kaspische, Schwarze und Asowische Meer. Südlich des Kaukasus – in Armenien, Georgien und Aserbaidschan – wurden schon vor 8.000 Jahren Reben kultiviert und Weinbau betrieben.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden in der Wolgagegend Weingärten angelegt, um den Zarenhof mit einheimischem Wein zu beliefern. Damals war die Weinkultur noch sehr unterentwickelt – Wein wurde in großen Mengen aus Frankreich und Deutschland importiert.

Ende des 18. Jh. wurde auf der Halbinsel Krim erstmals russischer Schaumwein – nach Méthode champenoise – exklusiv für den Zarenhof hergestellt.

Im Auftrag von Nikolaus II. wurden auf der Krim auch Weingüter aufgebaut, die dem Vergleich mit den besten aus Bordeaux und den Rheinweinen standhalten sollten.

Heute sind rote und weiße Edeltropfen aus dem warmen Süden – den Regionen der Wolga und des Schwarzen Meers – erstklassige Weine. Die Rebfläche wächst.

Krim – die Geschichte des Weines und die Kultur

Landestypische Gerichte, Weine und Sekte aus Russland zu kosten ist sowohl kulinarisch als auch kulturell immer ein großes Erlebnis.

  • Die Weinkellerei Massandra – ein bekanntes Weingut des Zaren Nikolaus II
  • Wein und Austausch zwischen Ost und West?
  • Weinkonsum in Russland – trinkt man in Russland den Wein aus Deutschland?
  • Der Korken und seine Alternativen – was sagen die russischen Winzer?
  • Edler Tropfen – besondere Flasche – wie wird der Wein in Russland verkostet?
  • Wein als Medizin – auch in Russland?
  • Wein in der russischen Kunst

Gefährliche Reise durch den wilden Kaukasus“

„Man kennt in Tiflis die Pariser Schnürleiber, aber ich glaube kaum, dass man in Paris weiß, wie man in Tiflis nach georgischer Art speist. Eine georgische Mahlzeit hat keineswegs den Zweck der Ernährung und Sättigung, denn sie besteht hauptsächlich aus frischen Kräutern und Wurzeln. 

Über die Flüssigkeiten, die dabei vertilgt werden, kann ich besser Auskunft geben. In Georgien ist es eine Ehre, seinen Nachbar im Trinken zu überbieten. Zum Glück ist der dortige äußerst angenehme Wein nicht stark, d. i. er steigt nicht zu Kopfe. Die Georgier aber schämen sich, ihre zehn bis zwölf Flaschen zu trinken, ohne berauscht zu werden; sie haben einen Behälter erfunden, der ihnen wider ihren Willen, oder vielmehr wider den Willen des Weins, einen Rausch anhängt. Es ist eine Art Amphora, die man eine Gulah nennt“ – Alexandre Dumas der Ältere

Teekultur – Symbol für Gastfreundschaft

Traditionell wird Tee in Russland mit einem Samowar zubereitet – ohne Samowar ist Tee in der russischen Kultur undenkbar.

In einer kleinen Kanne, die auf dem Samowar steht, wird ein starkes Teekonzentrat zubereitet. Ein wenig von konzentriertem Tee-Sud wird in ein Teeglas gegeben und mit heißem Wasser aus dem Samowar verdünnt.

Oft gießt man, um den Aufguss etwas abzukühlen, den Inhalt der Tasse in eine Untertasse aus der man dann direkt den Tee trinkt – dazu wird eine selbstgemachte Marmelade serviert.

Der Schwarze Tee wird gerne gesüßt mit Zitrone getrunken.

Kultur als Spiegel der Sprache

Gerne – nach Abstimmung mit den Teilnehmern – kann nach dem Vortrag

  • der Stadtrundgang auf den russischen Spuren in Wiesbaden stattfinden
  • mit dem Einkehr mit russischem Essen und Tee-Trinken